Buongiorno Berlin: Großmeister des Malteserordens besucht die Großstadt

Vor der Gemeinschaftsunterkunft der Malteser in Berlin-Spandau: Familie Haile zusammen mit dem Großmeister.
In der Nähstube zeigen Bewohnerinnen und Malteser Integrationslotsen, was sie können.
Unter den Augen des Großmeisters verwandelt sich das Malteserkreuz zum praktischen Modeaccessoire.

Der Großmeister des internationalen Malteserordens, Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio de Sangiunetto, hat am Mittwoch die Malteser Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau besucht. Anschließend besichtigte er den Kinder- und Jugendtreff MANNA-Westend in Berlin-Charlottenburg.

Lob für Projekte der Malteser

Der Italiener ist Staatsoberhaupt des Malteserordens mit Regierungssitz in Rom. Eines seiner Hauptanliegen ist die Flüchtlingshilfe. Gleich bei seiner ersten Besuchsstation in Berlin-Spandau lobte der Großmeister daher das Engagement der Malteser in der Flüchtlingsarbeit. Er dankte den ehrenamtlichen Helfern der Berliner Malteser für ihren Einsatz für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Herkunkftsländer verlassen mussten. „Die Ehrenamtlichen vor Ort sind es, die den Auftrag des Malteserordens erfüllen." Der Malteserorden setze sich weltweit für die Erhaltung der menschlichen Würde ein. 

In der Gemeinschaftsunterkunft der Malteser Werke in Berlin-Spandau leben inzwischen 213 Geflüchtete in temporären Wohnungen, darunter die siebenköpfige Familie Haile aus Eritrea. Für sie war der Besuch des Großmeisters auch deshalb eine besondere Ehre, weil sie selber Christen sind. Der Familienvater Solomon Haile flüchtete 2017 aus seinem Heimatland nach Deutschland und lebt seit Dezember 2018 in der Malteser Gemeinschaftsunterkunft. Er war vier Jahre von seiner Frau und seinen fünf Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren getrennt. Seit diesem Sommer sind er und seine Familie endlich vereint. „Die Malteser sind stets eine große Hilfe für uns“, sagte der Familienvater.

Großmeister auch zu Gast im Kinder- und Jugendtreff MANNA

25 ehrenamtliche Integrationslotsen der Malteser unterstützen in der Einrichtung die dort lebenden Frauen und Männer in ihrem Alltag, bei Behördengängen oder Schulanmeldungen der Kinder und bieten Freizeitaktivitäten an. So zeigte sich der Großmeister bei seinem Besuch auch interessiert an dem Projekt „Nähstube“, das die Malteser für geflüchtete Frauen initiiert haben. Sie überreichten ihm einen selbstgenähten Rucksack mit Malteserkreuz. In einem der gemeinschaftlich genutzten Räume kommen die Frauen montags und donnerstags zum Nähen und Plaudern zusammen. Auch Mädchen und Frauen aus anderen Berliner Flüchtlingsunterkünften sind dort willkommen.

Nach seinem Besuch in der Malteser Gemeinschaftsunterkunft machte sich der Großmeister zu seiner nächsten Station auf den Weg nach Berlin-Westend, um sich dort einen Eindruck von einem weiteren Projekt der Malteser Berlin zu verschaffen, dem Kinder- und Jugendtreff MANNA Westend. Auf dem 4500 Quadratmeter großen Gelände mitten im Grünen in Berlin-Charlottenburg gibt es Freizeitangebote für Kinder und junge Leute im Alter von sechs bis 27 Jahren.

Am Mittwochabend feierte seine Eminenz und Hoheit gemeinsam mit den Berliner Maltesern die Heilige Messe in der Herz-Jesu-Kirche in Berlin-Charlottenburg.

Am Donnerstag trifft er sich zu Gesprächen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Freitag endet der Besuch schließlich mit einem Treffen der Ordensdelegation mit der Allianz der evangelischen Johanniterritter.

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