Lernen in Zeiten von Corona: Malteser unterstützen geflüchtete Schüler

Über Videoplattformen wie Zoom treffen sich die jungen Menschen ein- bis zweimal in der Woche online mit ihren Lernpaten am Laptop. Foto: Malteser Berlin
Der Verein GoVolunteer hat die Malteser in Berlin für ihre Arbeit mit freiwillig Helfenden im Online-Lernprojekt „Lernen in Zeiten von Corona“ mit dem Siegel für „Ausgezeichnetes Engagement 2021“ gewürdigt.

Berlin. Mit seinem neuen kostenlosen Angebot „Lernen in Zeiten von Corona“ unterstützt der Malteser Hilfsdienst Schülerinnen, Schüler und Auszubildende mit Flucht- und Migrationserfahrung in Berlin. Durch die Corona-Pandemie fiel der Unterricht wochenlang aus. Für geflüchtete Schülerinnen und Schüler hatte dies gravierende Folgen, die bis heute nachwirken. Weil Eltern zugewanderter Familien ihren Kinder aufgrund von Sprachdefiziten oftmals nicht selbst beim Lernen helfen können, stellen die Malteser den Schülerinnen und Schülern ehrenamtliche Lernpatinnen und -paten zur Seite.  Dies ist in Zeiten, wo der Präsenzunterricht wieder stattfindet, wichtig, um Lerndefizite aufzuholen.

Für Familien, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, ist der Neuanfang in Deutschland in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Oftmals sind sie technisch nicht ausreichend mit Computern und mobilen Endgeräten ausgestattet und auch dadurch benachteiligt. Deshalb stattet der Malteser Integrationsdienst mehr als 50 Berliner Schülerinnen, Schüler und Auszubildende mit der notwendigen technischen Ausrüstung aus, um mögliche Versäumnisse durch coronabedingten Unterrichtsaufall mit digitaler Nachhilfe zu kompensieren. Besitzen sie keinen Laptop oder Tablet, müssen Hausaufgaben umständlich am Familiensmartphone erledigt werden. „Schülerinnen und Schüler verlieren unter diesen Umständen schnell den Anschluss im Unterricht, beim Deutschlernen und in ihrem Klassenverbund“, sagt Anne Langhorst, Referentin Integrationsdienste beim Malteser Hilfsdienst.

Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Online-Lernpatinnen und -paten der Malteser können Defizite ausgeglichen werden. Über Videoplattformen wie Zoom treffen sich die jungen Menschen ein- bis zweimal in der Woche online mit ihren Lernpaten, üben am Laptop gemeinsam Deutsch, erledigen zusammen Hausaufgaben und bekommen Hilfe bei Lücken in Fächern wie Mathematik oder Englisch. „Anders als im Förderunterricht in der Schule, gibt es bei unserem digitalen Angebot feste Lernpartner, mit denen die Jugendlichen und Auszubildenden online zu Hause üben können“, sagt Agyad Malek, der das Projekt koordiniert Alle Freiwilligen werden vorab in der digitalen Wissensvermittlung geschult. Auch die Schülerinnen und Schüler erhalten in digitalen Workshops wichtiges Basiswissen über Arbeitsprogramme, Internetrecherche und Datenschutz.

Wir legen den Fokus darauf, dass Kinder aus zugewanderten Familien ihre Bildungsdefizite ausgleichen. Denn für sie war es auch vor der Pandemie herausfordernd, neben der deutschen Sprache, durch Flucht und Migration verursachte fachliche Lücken, etwa in Mathematik oder Englisch, in der neuen Sprache aufzuholen“, erklärt Langhorst.
Das Projekt „Lernen in Zeiten von Corona“ wird von der Generali Deutschland AG gefördert, die mit ihrer globalen Initiative „The Human Safety Net“ weltweit benachteiligte Menschen unterstützt. Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Generali haben freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet und rund 750.000 Euro an den Deutschen Caritasverband gespendet, um bundesweit soziale Projekte an den Generali-Standorten zu unterstützen.

Weitere Informationen und Kontaktangaben zu unseren Integrationsdiensten finden Sie unter: www.malteser-berlin.de/angebote-und-leistungen/integrationsdienste