Hundebesuche als Ehrensache: Senat zeichnet Reiner Stolpe mit Berliner Ehrennadel aus

Reiner Stolpe engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich bei den Maltesern in Berlin. Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement hat ihm der Senat jetzt die Berliner Ehrennadel verliehen.
Große Ehre: Im Roten Rathaus überreichte Staatsekretär für Soziales Aziz Bozkurt (6.v.r.) ehrenamtlich Engagierten wie Reiner Stolpe (3.v.r.) die Berliner Ehrennadel.
Seit zehn Jahren engagiert sich Reiner Stolpe ehrenamtlich im Besuchshundedienst. Mit seinem inzwischen verstorbenen Hund Quincy besuchte er ältere Menschen und koordinierte den Dienst. Fotos: Malteser Berlin

Berlin. Hunde öffnen Herzen und berühren die Seelen älterer und einsamer Menschen. Das erkannte auch Reiner Stolpe, als er vor mehr als zehn Jahren mit seinem Labrador regelmäßig die Bewohnerinnen und Bewohner eines Seniorenheims besuchte. Der Hund brachte Abwechslung in den Alltag der älteren Menschen und hatte eine besondere Wirkung auf sie. „Quincy hat die alten Menschen mit seinen Besuchen spürbar glücklich und unbeschwerter gemacht“, sagt Stolpe. Weil der ehemalige Lehrer den großen Bedarf erkannte, gründete er im Jahr 2013 einen Besuchshundedienst beim Malteser Hilfsdienst – das erste ehrenamtliche Angebot dieser Art in der Hauptstadt.

Für sein langjähriges Engagement ist der 76-Jährige nun vom Berliner Senat mit der Ehrennadel für besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Am Montag überreichte ihm Staatsekretär für Soziales Aziz Bozkurt die Berliner Ehrennadel im Roten Rathaus. Die Auszeichnung für besonderes soziales Engagement wird jährlich an verdiente Bürgerinnen und Bürger verliehen. „Seit nun mehr als zehn Jahren zeichnet das Land Berlin die Berlinerinnen und Berliner aus, deren ehrenamtliches Engagement unsere Zivilgesellschaft in besonderer Weise stärkt. Ihr unermüdlicher und dauerhafter Einsatz für die Mitmenschen und unsere Stadt trägt dazu bei, dass Berlin besser durch schwierige Zeiten und Krisen kommt und ein Stück weit lebenswerter wird. Sie sind ein Vorbild für Solidarität, Empathie und Mitmenschlichkeit und verkörpern die Werte, die unsere Stadt ausmachen“, teilte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe im Vorfeld der Veranstaltung mit.

„Reiner Stolpe versteht es, Menschen für ein Ehrenamt in dieser Stadt zu begeistern.“

Einer der 24 Ausgezeichneten in diesem Jahr ist Reiner Stolpe. Mit großem Engagement leitet und koordiniert er für die Malteser seit zehn Jahren ehrenamtliche Besuche mit Hund in der Hauptstadt. „Mit Senioreneinrichtungen fing alles an“, sagt Stolpe. Mittlerweile gehen die zutraulichen Labradore, Pudel, Terrier, Golden Retriever und Huskys auch in Schulen, Krankenhäuser und in Familien. „Reiner Stolpe versteht es, Menschen für ein Ehrenamt in dieser Stadt zu begeistern. Mit seiner sympathischen Art und seiner Begeisterungsfähigkeit hält er ein ehrenamtliches Team über die vielen Jahre hinweg zusammen und koordiniert mit großer Empathie und dem Gefühl für Menschen erfolgreich die Einsätze“, sagt Angela Semmerow, die als Diözesanoberin bei den Berliner Maltesern zuständig für das Soziale Ehrenamt ist. Ein Hund als Besucher sei eine willkommene Abwechslung für viele alleinstehende, ältere oder kranke Menschen. „Die Besonderheit des Besuchshundedienstes als soziales Ehrenamt ist der emotionale Zugang zu hilfsbedürftigen Menschen über eine Tier-Mensch-Verbindung. Der wöchentliche Besuch gibt Stabilität in ein teils schicksalsschweres und einsames Leben.“

Info

Die Berliner Ehrennadel wird vom Berliner Senat an Personen verliehen, die sich durch mindestens zehnjährige, freiwillige Tätigkeit in Vereinen, Organisationen und Initiativen oder bei der Betreuung und Begleitung von Personen herausgehobene Dienste erworben haben.

Am Montag und Dienstag wurde die Auszeichnung an 24 Berliner Ehrenamtliche überreicht, die sich in besonderer Weise sozial für ihre Mitmenschen einsetzen.