Berlin. Das Buffet ist eröffnet und dieses Fresschen lässt sich Tracy nicht entgehen. Sie schnappt sich das Würstchen, das ihr Herrchen Bernd Schulz reicht und schleckt sich nach ein paar Bissen zufrieden das Maul. Verdient hat sich die Hündin ihre Belohnung allemal: Seit sechs Jahren ist sie für den Malteser Hilfsdienst als Besuchshündin im Einsatz und macht alten Menschen mit ihren Besuchen in einer Potsdamer Senioreneinrichtung regelmäßig eine große Freude.
Nicht nur Tracy steht an diesem sonnigen Nachmittag auf der Gästeliste. Auch viele ihrer Artgenossen sind der Einladung des Malteser Hilfsdienstes gefolgt und feiern gemeinsam mit ihren Frauchen und Herrchen beim Sommerfest des Besuchshundedienstes am Samstag. Als Dankschön für ihren ehrenamtlichen Einsatz hatten die Verantwortlichen die Besuchshunde und ihre Besitzer auf das Gelände der Jugendfreizeiteinrichtung MANNA im Berliner Westend eingeladen. „Unser Besuchshundedienst wächst rasant. Wir sind stolz auf unsere Tiere und das was geleistet wird“, sagt Reiner Stolpe, Einsatzkoordinator des Besuchshundedienstes bei der Eröffnung des Festes.
Ein Herz trifft Berliner Schnauze
Die Malteser Besuchshunde besuchen regelmäßig Senioren, Kinder-, Behinderten-, Kinder- und Jugendeinrichtungen, aber auch ältere, kranke und einsame Menschen in ihrem Zuhause. „Es handelt sich um einen unserer wichtigsten Dienste. Denn die Tiere transportieren Liebe und Wärme in den oft grauen Alltag vieler Berlinerinnen und Berliner“, sagt Diözesanleiterin Marie-Catherine Freifrau von Heeremann. Das Fest sei eine Anerkennung für die Treue und das Engagement der Hunde und ihrer Besitzer.
Dass das Sommerfest stattfinden konnte, ist in Pandemie-Zeiten keine Selbstverständlichkeit, doch weil auf dem Gelände der Jugendeinrichtung viel Platz ist und an der frischen Luft alle Abstands- und Hygieneregeln eingehalten wurden, war es möglich zu feiern. Auch im Alltag ist die Pandemie für den Besuchshundedienst eine Herausforderung. Noch erlauben viele Einrichtungen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr die Besuche der Hunde und ihrer Besitzer nicht wieder. So auch die Potsdamer Senioreneinrichtung, in der Tracy zweimal in der Woche zu Gast war. „Wir merken, dass sie die Treffen mit den Senioren vermisst. Denn bei Spaziergängen freut sie sich zurzeit ganz besonders, wenn sie anderen Menschen begegnet,“, sagt Besitzerin Helga Schulz. Auch die Begegnungen mit ihren Artgenossen macht Tracy beim Sommerfest große Freude. Gemeinsames Bellen und Beschnüffeln sorgt für entspannte Party-Atmosphäre und ein Hindernis-Parcours für ausreichend Auslauf.