Die Malteser in Berlin trauern um Joachim Jauer

Foto: ZDF/Svea Pietschmann

Joachim Jauer war von 2005 als Gründungsmitglied bis 2016 Mitglied im Beirat der Malteser im Erzbistum Berlin. Zu den Aufgaben dieses Gremiums gehört es, den Diözesanvorstand in wichtigen Fragen oder gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu beraten, strategische Empfehlungen zu geben und so die Malteser bei der Realisierung ihres Auftrages – Verbreitung des Glaubens und Hilfe dem Bedürftigen – zu unterstützen.

Herrn Jauer war es darüber hinaus immer ein besonderes Anliegen, zeitgenössische Ereignisse insbesondere der jüngeren deutschen Geschichte sowie ihre Akteure unter dem Blickwinkel der ihnen zugrunde liegenden Handlungsmotive aufzuarbeiten und andere darüber aufzuklären. Im „Forum Philermos“ – einem festen Vortragsformat der Berliner Malteser – stellte er am 10. Februar 2009 seine Erkenntnisse in Anwesenheit des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Jean-Claude Périsset, einem größeren Publikum vor im Rahmen einer Lesung seines Buches „Urbi et Gorbi - Christen als Wegbereiter der Wende“. Dieses Buch befasst sich mit den Wendejahren und auch mit dem Engagement der Malteser in dieser Zeit. Im Kapitel „Fluchtort Zugliget“ beschrieb Joachim Jauer den unermüdlichen Einsatz der Malteser, maßgeblich getragen von den Malteserfrauen Csilla von Boeselager, Theresia Keyserlingk und Beatrix Bäume.

Aber auch in den darauffolgenden Jahren hat Joachim Jauer die herausgehobene Rolle der Malteser für die Wende einem großen Publikum bekannt gemacht, so zuletzt u.a. im Deutschlandfunk am 3.10. und 17.11.2019 mit seinem Beitrag „Der Mauerfall begann im Pfarrgarten. Wie die Malteser die Wende 1989 in Gang setzten.“ Sein besonderes Anliegen war dabei nicht nur die Würdigung mutiger, christlicher Akteure und ihrer Taten, die im Rückblick eine so historisch relevante Bedeutung erlangt haben, sondern auch stets, andere Menschen zu ermutigen, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen.

Die Berliner Malteser haben Herrn Jauer bei verschiedensten Anlässen und Begegnungen als einen sehr engagierten, um Völkerverständigung bemühten sowie sich für Menschen in Not einsetzenden Bürger erlebt, für den nicht zuletzt auch sein christlicher Glaube richtungsweisend war. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.