„Singen heilt die Seele“: Malteser starten Chor für Geflüchtete im Ankunftszentrum Tegel

Die erste Chorprobe: Mitte Dezember war es soweit und die überwiegend geflüchteten Frauen und ihre Kinder haben sich zum gemeinsamen Singen in einem Raum im Flughafengebäude getroffen.
Die Chorstunden werden professionell von Olha Vodianytska geleitet. Sie selber musste aus der Ukraine vor dem Krieg fliehen. Fotos: Malteser Berlin

Berlin. Im ehemaligen Flughafen in Berlin-Tegel klingt es für einen kurzen Moment nach Heimat: Kinder und Mütter singen ukrainische Lieder, als sie durch die riesigen Hallen des Terminals laufen. Die Gruppe kommt gerade von ihrer ersten Chorprobe.

Unter dem Titel „Musik verbindet – gemeinsames Singen im Ukraine-Ankunftszentrum Berlin-Tegel“ bieten die Berliner Malteser seit Mitte Dezember einen Projektchor für Kinder und Erwachsene an, die im Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafengelände vorübergehend untergebracht sind. Zweimal in der Woche können die ukrainischen Geflüchteten gemeinsam Chorstücke proben. Die Chorstunden werden professionell von Olha Vodianytska, selbst aus der Ukraine geflüchtet, geleitet. Das gemeinsame Singen soll den Menschen in Tegel Hoffnung geben und eine Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken. „Singen hebt die Stimmung und steigert nachweislich das allgemeine Wohlbefinden. Kurz gesagt: Singen heilt die Seele“, sagt Felicitas Jalsovec, die für die Malteser in Berlin Projekte zur Mentalen Gesundheit von Geflüchteten und Helfenden koordiniert.

Solidarität über die Grenzen hinaus

Die Kriegsflüchtlinge, die im Ankunftszentrum in Tegel untergekommen sind, kommen vorwiegend aus schwer betroffenen Kriegsgebieten. Viele können noch nicht über ihre Erlebnisse sprechen, erklärt Jalsovec. Sie sieht im gemeinsamen Singen ukrainischer Lieder etwas Verbindendes: „Es ist das Mittel der Ukrainerinnen und Ukrainer auf der ganzen Welt mit den schwierigen Zeiten umzugehen, um Widerstand zu zeigen und sich über Grenzen hinweg zu verbinden.“

So helfen die Malteser ukrainischen Geflüchteten in der Hauptstadt:

Die Malteser
sind in der Hauptstadt an den drei Standorten Hauptbahnhof, Zentraler Omnibusbahnhof und im Ankunftszentrum in Tegel im Einsatz für Menschen, die vor dem Krieg nach Deutschland fliehen mussten. 

Am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) kümmern sich die Malteser seit einem Jahr darum, ankommende Ukrainer zu informieren und ihnen einen Shuttle zum zentralen Ankunftszentrum in Tegel zu organisieren. 

Im Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tegel sind die Malteser gemeinsam mit den Berliner Hilfsorganisationen im Auftrag des Landes Berlin seit Mitte März  2022 Ansprechpartner für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tegel betreuen die Malteser aktuell einen Bereich mit 1400 Betten. Kernaufgabenbereich der mehr als 220 Mitarbeitenden der Malteser in Tegel ist neben der Betreuung der Unterkunftsbereiche das Informationsmanagement.

Wenn Sie unsere Arbeit für Geflüchtete unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende: Pax Bank e.G., IBAN DE 03 3706 0120 1201 2040 18 Stichwort „Geflüchtete“.